Einrichten von Dateifreigaben im Windows-Netz am Beispiel eines Peer-to-Peer Netzes, bestehend aus zwei Windows2000-RechnernBetroffene Systeme:
- WindowsNT
- Windows2000
- WindowsXP Professional
Noch eine Anmerkung für Benutzer von WindowsXP: Im folgenden werde ich wieder einige Screenshots zeigen. Die gezeigten Bilder können von der Darstellung unter WindowsXP abweichen.
Nachdem nun unser Netzwerk steht und wir die ersten Daten versendet haben, können wir auch Dateien innerhalb eines Windows-Netzwerkes für andere Computer bereit stellen. Diese Bereitstellung wird als "Dateifreigabe" bezeichnet.
Um die folgende Erklärung zu verstehen, wäre es nicht schlecht, die FAQ zu
"Benutzerverwaltung und Berechtigungen unter WindowsNT und dessen Nachfolgern" zu kennen.
Damit ein anderer Rechner auf freigegebene Dateien auf unserem Computer zugreifen kann, muss er
- auf unseren Computer zugreifen dürfen und können.
- auf die entsprechende Freigabe zugreifen dürfen.
- auf die Dateien in der Freigabe zugreifen dürfen.
Das setzt aber auch voraus, dass sich der Benutzer, welcher auf eine Freigabe zugreifen möchte, auch authentifizieren kann.
Es gibt mehrere Wege diese Voraussetzung zu erfüllen.
Zum einen kann man alle diese Benutzer zusätzlich zu den lokalen Benutzern im dem System eintragen, welches die Freigabe zu Verfügung stellt. Dabei muss man beachten, dass der Name und das Kennwort exakt übereinstimmen müssen.
Beispiel: Der Benutzer Max will von seinem Rechner „Dagobert“ auf eine Freigabe auf dem Rechner „Donald“ zugreifen. Das heisst, er besitzt bereits einen Account auf seinem Rechner „Dagobert“ mit dem Namen „Max“ und dem Passwort „235692-*mir_fällt|nichts<ein*“. Nun muss er also auf dem Rechner „Donald“ ebenfalls einen Benutzer namens „Max“ mit dem Passwort „235692-*mir_fällt|nichts<ein*“ einrichten.
Zum anderen kann man den Gastaccount aktivieren. Dieser Gastaccount existiert auf jedem Rechner von Anfang an. Er ist standardmäßig deaktiviert und verfügt über die Berechtigungen der Gruppe „Gäste“. Nun muss man diesen Account nur noch aktivieren und ihm gegebenen Falls ein Passwort zuweisen und seine Berechtigungen verändern. Diese Variante unterscheidet sich in einem ganz wesentlichen Punkt von der ersten: Alle Benutzer, denen man das Passwort für den Gastaccount mitteilt, können auf die Freigabe zugreifen, während nach der ersten Methode nur eingetragene Benutzer auf Freigaben zugreifen dürfen (im Beispiel wäre das also nur der Benutzer „Max“).
Des weiteren gibt es eine Gruppe namens „ANONYMOUS-ANMELDUNG“. Ob und wenn ja, in wie weit sich damit ein anonymer Zugriff realisieren lässt, ist mir nicht bekannt. Ich erwähne diese Eigenschaft nur der Vollständigkeit halber. (Ja, gut aufgepasst! Natürlich lässt sich auch mit dem Gastaccount eine quasi-anonyme Anmeldung erzielen, wenn man kein Passwort vergibt oder es allgemein bekannt ist.
)
Achtung: WindowsXP verlangt bei ausgeschalteter "einfacher Dateifreigabe" zwingend ein Passwort für jeden Account!
Wie man einen Account erstellt oder ändert wird in der FAQ zu
"Benutzerverwaltung und Berechtigungen unter WindowsNT und dessen Nachfolgern" beschrieben.
Nun haben wir dem System, welches Freigaben zu Verfügung stellt (man könnte es auch einfach „den Server“ nennen.), die notwendigen Benutzer mitgeteilt.
Als nächstes werden wir dafür sorgen, dass auch wirklich auf den Server zugegriffen werden kann und darf.
Dazu müssen wir einige Sicherheitseinstellungen überprüfen und gegebenen Falls modifizieren.
Wir finden diese unter „Start“ | „Einstellungen“ | „Systemsteuerung“ | „Verwaltung“ | „Lokale Sicherheitsrichtlinie“ oder „Lokale Sicherheitseinstellungen“ | „Lokale Richtlinien“.
Nun wählen wir zunächst den Ordner „Sicherheitsoptionen“ und dann die Option „LAN Manager-Authentifizierungsebene“. Dieser Eintrag kann die Werte
- LM- und NTLM-Antworten senden
- LM- und NTLM-Antworten senden
- (NTLMv2-Sitzungssicherheit verwenden)
- Nur NTLM-Antworten senden
- Nur NTLMv2-Antworten senden
- Nur NTLMv2-Antworten senden\LM verweigern
- Nur NTLMv2-Antworten senden\LM & NTLM verweigern
annehmen.
Die höchste Sicherheit wird durch den letzten Wert erzielt. Allerdings sperrt man dann Windows9x oder WindowsME Clients aus, da diese sich nur per LM authentifizieren können.
Dieser Wert muss übrigens auf allen Computern einander entsprechen, da es verständlicher Weise zu Konflikten führt, wenn ein Rechner etwa NTLM-Antworten sendet, während ein anderer NTLMv2-Antworten sendet.
Danach wechseln wir wieder in den übergeordneten Ordner „Lokale Richtlinien“ und wählen den Ordner „Zuweisen von Benutzerrechten“.
Hier sind die Optionen „Auf diesen Computer vom Netzwerk aus zugreifen“ und „Zugriff vom Netzwerk auf diesen Computer verweigern“ von Interesse.
Die entsprechenden Benutzer und Gruppen sollten so eingetragen werden, dass ein Zugriff möglich ist.
Des weiteren könnten die Optionen „Lokal anmelden“ und „Lokale Anmeldung verweigern“ von Interesse sein, um sicher zu stellen, dass entsprechende Benutzer nur vom Netzwerk aus auf Freigaben zugreifen können und sich nicht etwa die immer bösen Kollegen in der Mittagspause am eigenen Rechner austoben.